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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Tade Matthias Spranger: Die Beschränkungen des kommunalen Satzungsgebers beim Erlaß von Vorschriften zur Grabmalgestaltung

(=Schriften zum Öffentlichen Recht, Band 782). Berlin 1999, 378 S.

In den letzten Monaten verschärfte sich die öffentliche Kritik an jenen strengen Vorschriften zur Grabmalgestaltung, die aus der Zeit der Friedhofs- und Grabmalreform der 20er Jahre herrühren. Der Jurist Tade M. Spranger widmet sich in der vorliegenden Dissertation dem Thema "Grabmalvorschriften" aus rechtlicher Sicht.

Nach einer kurzen Darstellung der Grundlagen des Friedhofsrechtes und der allgemeinen Grenzen kommunaler Satzungsgebung geht er in Teil 2 detailliert auf die rechtliche Bewertung der geltenden Grabgestaltungsvorschriften ein. Dabei problematisiert er auch die Frage, inwieweit die so genannten besonderen zusätzlichen Gestaltungsvorschriften in Menschenwürde und Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen eingreifen. Spranger kommt in seiner grundlegenden Studie zu dem Ergebnis, daß die derzeit herrschenden Grabgestaltungsvorschriften in wesentlichen Teilen unter anderem gegen die menschlichen Grundrechte auf freie Entfaltung der Persönlichkeit verstoßen.

In der abschließenden Zusammenfassung seiner Ergebnisse in 34 Punkten fordert Spranger als Konsequenz nicht nur die Aufhebung zahlreicher Detailvorschriften, sondern auch des derzeit praktizierten "Zwei-Felder-Systems" insgesamt.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Friedhof und Grabmal in Kunst und Literatur (Februar 2000).
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