Köln, Weimar 1999 (Böhlau Verlag). 436 S., 40 Abb.
Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, an dessen Schnittstelle die Reformation steht, ist ein für die Entfaltung der modernen bürgerlichen Gesellschaft grundlegender Prozeß. Hier wurden die neuzeitlichen Einstellungen zum Tod ebenso eingeläutet wie ein neuartiger Umgang mit den Toten. Beispielsweise kam es erstmals zu einer Verlegung der regulären Friedhöfe vor die Tore der Städte - der traditionelle Kirchhof als Bestattungsort begann seine Bedeutung zu verlieren. In ihrem mentalitätsgeschichtlichen, interdisziplinär angelegten Ansatz zeichnet Irmgard Wilhelm-Schaffer diese Entwicklungen nach. Anhand zahlreicher Belege schildert sie den "Übergang von vormodern-magischer zur modern-individualistischen Todesvorstellung".