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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Das Hamburger Bestattungsforum - Historische Substanz erhalten – Den Abschied würdig gestalten

Auf dem Ohlsdorfer Friedhof entsteht seit Ende 2009 das Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf mit modernen Feierräumen, Gastronomie, Grabangeboten und einer Feuerbestattungsanlage. Gleichzeitig wird das imposante Krematorium des Hamburger Architekten Fritz Schumacher denkmalgerecht saniert und wieder in Betrieb genommen.

Es ist das letzte Bauwerk und auch das persönlichste, das Fritz Schumacher entworfen hat. Das Gebäude ist derzeit baulich in einem schlechten Zustand und wurde seit zehn Jahren nur noch für Abschiedsfeiern genutzt. Das Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf soll Mitte 2011 fertig sein.

Die insgesamt 23 Millionen Euro teure Sanierung wird mit bis zu 10 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpaketes II des Bundes finanziert. Nach Abriss der Feierhalle C und der Verstorbenenhalle (beide Baujahr 1953) werden zwei neue Gebäude errichtet, die mit dem Schumacher-Bau harmonieren. Bauherr ist die Hamburger Friedhöfe -AöR-, Bauträger die BAM Deutschland GmbH.

Hamburg erhält mit dieser Sanierung ein deutlich verbessertes Angebot für den Abschied von Verstorbenen, denn immer mehr Menschen wünschen sich eine individuelle Gestaltung ihres letzten Abschieds. Diesen veränderten Bedürfnissen wird im Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf Raum gegeben. Die "Hamburger Friedhöfe" stellen sich damit den Anforderungen einer modernen Trauerkultur. Geplant sind:

  • Flexiblere Abschiedsräume für unterschiedliche Trauergesellschaften, spezielle Räume für Familien, für Abschiede am Sarg und ein erweitertes Angebot zur Begleitung des Verstorbenen auf seinem letzten Weg erlauben mehr Möglichkeiten individueller und konfessionsunabhängiger Trauer.
  • Im Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf kann erstmals in Norddeutschland die Trauerfeier, Einäscherung und Beisetzung an einem Tag stattfinden. Bisher wurde der Abschied durch die Einäscherung unterbrochen.
  • Zusätzlich werden eine Urnenkrypta und ein Kolumbarium angeboten, in dem oberirdische Urnenbeisetzungen möglich sind.
  • Informationseinrichtungen zu Friedhofs- und Bestattungsthemen sowie ein gastronomisches Angebot stehen dort allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Der weltgrößte Parkfriedhof Ohlsdorf mit seinen Sehenswürdigkeiten erfährt durch das Bestattungsforum eine weitere Aufwertung.

Aus Presseinformationen der Hamburger Friedhöfe

Anmerkung der Redaktion:

Die Leichenhalle wurde 1953 errichtet als Ersatz für die alte Halle an der Jungiusstraße, dort wo sich die ehemaligen alten Friedhöfe Hamburgs befanden. Sie musste wegen des Ausbaus der Internationalen Gartenbauausstellung 1953 abgerissen werden. Von einem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Leichenhalle Jarrestraße in Hamburg-Barmbek, ein Schumacherbau aus den Jahren 1914-15, wurde Abstand genommen.

Den Innenraum der Halle C hat der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof fotografisch dokumentiert, insbesondere die Buntglasfenster des Grafikers und Malers Alfred Mahlau (1894-1965). Er war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg Professor an der Kunsthochschule am Lerchenfeld. Neben anderen erhaltenswerten Einbauten werden sie von der Friedhofsverwaltung zwischengelagert. Ein Verwendungszweck ist noch nicht bekannt.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Grabmalinschriften (März 2010).
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