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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

funeral network e.V. - Verein für Sterbe- und Funeralkultur stellt seine Arbeit vor

Autor/in: Jan Knierim
Ausgabe Nr. 91, IV, 2005 - November 2005

Im August 2003 wurde funeral network e.V. gegründet. Der Verein funeral network will den Dialog über Tod und Sterben und weitere dazugehörige Themen fördern.

Im Internet ist funeral network e.V. als internationale Plattform für Information und Kommunikation unter der Adresse funeralnetwork.de präsent. Seit Februar dieses Jahres geht der gemeinnützige Verein mit Sitz in Kassel mit einem eigenen Programm und mit Veranstaltungen in Kassel an die Öffentlichkeit.

Aus den unterschiedlichsten Professionen und Disziplinen kommen die Mitglieder des Vereins: Aus Architektur und Landschaftsgestaltung, über Kunst, Pädagogik und Soziale Arbeit, aber auch aus Biologie und Medizin kommen die Networker. Sogar eine bedeutende Klimaforscherin der Universität Edinburgh, Schottland ist dabei. Initiator des ehrenamtlich arbeitenden Vereins ist der Kasseler Kunstwissenschaftler Jan Knierim.

Internetplattform funeralnetwork.de

Der Verein hat viel vor. Und funeral network e.V. hat in den vergangenen zwei Jahren Beachtliches geleistet. Bald nach der Gründung startete das erste Projekt: Der Aufbau der Internetpräsenz funeralnetwork.de mit gut 40 Seiten Umfang, auf der alle wesentlichen Informationen in Deutsch und Englisch zu finden sind. Ein interaktives Forum, eine Bildergalerie, ein Archiv, Newsletter und andere Features sind in Planung. Die umfangreiche Website ist zugleich Basis der Vereinsarbeit, denn vor allem über das kostengünstige Internet soll ein zeitgemäßes Netzwerk der Sterbe- und Funeralkultur entstehen. Dieses Netz soll dann Institutionen miteinander verbinden und Kontakte untereinander ermöglichen. Dabei sind neben Museen, Archiven und wissenschaftlichen Instituten auch soziale Einrichtungen angesprochen, wie Hospize, Selbsthilfegruppen und andere Netzwerke.

"Begegnungen über Tod und Sterben im erweiterten Europa", das ist das Motto des grenzüberschreitenden Projekts "Eupantheon". Mit diesem will funeral network zeigen, wie Menschen in Europa mit Tod und Sterben arbeiten. In Zusammenarbeit mit der Bürgeraktion "Kassel gewinnt" liefert der Verein damit über die nächsten Jahre einen internationalen Beitrag zur Integration der neuen Beitrittsländer in Europa. Dieses Projekt wird vom Kulturamt der Stadt Kassel unterstützt und findet zunehmend Zuspruch bei Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Weitere Förderer werden noch gesucht.

Eigenes Programm: Vorträge, Führungen und Projekte

Doch nicht nur virtuell im Internet ist der Verein funeral network tätig, sondern auch direkt vor Ort, in Kassel. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen auch öffentliche Führungen. Die Themen der höchst erfolgreichen Führungen haben seit Herbst 2004 gut 500 Menschen begeistert: Etwa die Programme "Götter, Gräber und Gärten" sowie "Todesblumen, Lebensbäume und weitere Geschichten" aus der Serie "Tod im Bergpark", gemeint ist Europas größter Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe. Daneben "Wo Rex, Blacky und Caruso ihre letzte Ruhe finden" – eine Exkursion zum Kasseler Tierfriedhof, "Engel für die Ewigkeit? – Grabmalpatenschaften und Denkmalschutz auf dem Friedhof" oder auch die Führung "Orte der Sehnsucht: Die Kasseler Künstlernekropole".

Die Titel der fachübergreifenden Vortragsreihe zeigen ein ausgewähltes Spektrum aktueller wissenschaftlicher Forschung: "Carcrash" thematisierte den Mythos Geschwindigkeit und Tod, während "Mit dem Ferrari ins Grab" den Blick darauf richtete, wie vorchristliche Völker ihre Toten bestatteten. Das Werk des Documenta-Künstlers Christian Boltanski und sein Verhältnis zu Erinnerung und Tod standen im Zentrum eines weiteren Vortrags der funeral network-Reihe, die seit Juli dieses Jahres im Museum für Sepulkralkultur Kassel und in Kooperation mit diesem stattfindet. Deren letzter Beitrag wird aus medizinischer Sicht die Praxis palliativer Pflege zu Hause und im Krankenhaus beleuchten.

Eine Vorschau auf das kommende Jahr verspricht unter anderem Veranstaltungen über kulturwissenschaftliche, medizinische und ethische Aspekte aus dem Themenkreis Tod–Sterben–Trauer. Geplant ist außerdem neben einem Sommerfest ein Liederabend zum Thema "Trauer und Abschied". Genaue Termine werden noch bekannt gegeben.

Sollten Sie neugierig geworden sein auf die Arbeit von funeral network e. V., lädt der Verein Sie herzlich zu seinen Veranstaltungen ein, oder schauen Sie auf seiner Website vorbei. Alle sind willkommen, ob als Networker oder als Mitarbeiter der Onlineredaktion, als ordentliches oder Fördermitglied des Vereins bzw. als Sponsor für besondere Projekte. Erhaltene Spenden bescheinigt der eingetragene und als gemeinnützig anerkannte Verein gern.

Kontakt: per E-Mail an [email protected], schriftlich an funeral network e.V., Wohnstraße 20, D-34123 Kassel, oder übers Internet: www.funeralnetwork.de.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Maritime Gedenkkultur (November 2005).
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