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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Die Steinkreise bei Kapelle 2: Eine Idee und ihre Lösung – durch eine Spende

Wenn der Friedhofsbesucher von der Kapelle 1 in Richtung Kapelle 2 schlendert, so sieht er zur linken Seite, kurz hinter der Kreuzung Kapellenstraße/Teichstraße, kreisförmig angeordnete kleine Findlinge liegen.

Diese bezeichnen die Umrisse einer Grablege aus der älteren Eisenzeit. Angrenzend stehen Grabdenkmäler, die ursprünglich mit der Vorgabe "Auf Friedhofsdauer" erworben worden sind und noch immer an Ort und Stelle stehen. Die "Friedhofsdauer" oder auch "ewige Dauer" ist inzwischen aufgehoben worden und, was lange steht, wird alt, erst schön alt, später dann nur unaufgeräumt alt. So haben die meisten Steine inzwischen einen Zustand erreicht, der kurz vor dem Vergessen und dem endgültigen Verlust steht.

Jetzt hat sich der Förderkreis dieses Quartiers angenommen. Teile des Areals wurden dokumentiert. Ein Restaurierungskonzept wurde entwickelt: Die Steine müssen zusammengefügt, neu fundamentiert und gereinigt werden; die Schriften können eine Überarbeitung brauchen. Insgesamt sollte das Areal aufgewertet und Erläuterungsschilder aufgestellt werden. Ein latent vernachlässigtes Quartier tritt damit in den Fokus. In den nächsten Jahren könnte es zu einer ansehnlichen Anlage mit besonderen historischen Grabsteinen werden. Dazu sind aber Spenden nötig!

Mit dem Restaurierungskonzept gibt es nun die Möglichkeit, dass der Verein potentiellen Spendern eine Liste von Steinen vorlegen kann, die gerettet werden sollen. Für den Erhalt können genaue Kosten genannt werden. Und es müssen keine großen Spenden sein, mit denen nach und nach die Denkmale in diesem Areal an den Steinkreisen ansehnlich werden. Die Mittel können dabei direkt einem Denkmal zugeordnet werden. Der Mäzen bekommt nicht nur ein abgeschlossenes Projekt, sondern auch ein Foto des Zustandes vorher/nachher und einen kurzen Restaurierungsbericht geliefert. Im Laufe der Zeit sollen so alle Denkmäler wieder aufgestellt werden und einen weiteren historischen Museumsbereich bilden. In sich abgeschlossene Projekte können schon mit einer Summe von ca. 150,00 Euro durchgeführt werden, aber natürlich sind nach oben die Grenzen offen und es kann auch die gleichzeitige Restaurierung mehrerer Denkmäler unterstützt werden. Es handelt sich also um ein flexibles Projekt mit konkreten Ergebnissen.

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Obelisk "Auf Friedhofsdauer" im Zustand vor der Restaurierung. Foto: U. Beppler
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Der wieder aufgestellte und gereinigte Obelisk im Feld "Auf Friedhofsdauer". Foto: U. Beppler

Der Förderkreis hat schon einen Obelisken wiederherstellen lassen können, sozusagen als Startschuss für das Projekt. Wir danken der Spenderin für ihren Einsatz! Ein kleines Rädchen ist gedreht zum Erhalt eines Teiles der Hamburger Kultur und dem Erhalt des großen Friedhofes. Abgebildet sind die Fotos von dem Obelisk vor und nach der Spende. Macht doch was her, oder?

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft 125 Jahre Feuerbestattung (Oktober 2017).
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