Der Alte Niendorfer Friedhof hat seinen Ursprung auf dem Kirchhof rund um die 1770 eingeweihte Niendorfer Barockkirche. So, wie er sich heute präsentiert, entstand er nachweislich erst im Jahre 1847. In einigen Publikationen, insbesondere auf Internetseiten, die sich mit den Niendorfer Friedhöfen beschäftigen, wird fälschlicherweise das Jahr 1840 genannt.
Auf dem Alten Niendorfer Friedhof befinden sich im Verhältnis zur Größe des Friedhofs erstaunlich viele Grüfte. Die wohlhabenden Hamburger, die im Kirchspiel Niendorf ihre Sommervillen hatten oder die dörfliche Idylle bzw. den Friedhof durch Besuche kennen lernten, ließen sich hier ihre Familien- oder Erbbegräbnisse bauen.
Im frühen 21. Jahrhundert wandelt sich die Bestattungs- und Friedhofskultur durch den Trend zu Naturbestattungen. Neben dem Friedhof wird die freie Natur zum Schauplatz von Beisetzungen. In vielen europäischen Ländern spielen Baum-, Berg-, Flussbestattungen und ähnliches eine immer wichtigere Rolle.
Schon seit dem Mittelalter gibt es in Hamburg Grabstätten, die von Gemeinschaften speziell für ihre Mitglieder erworben und unterhalten worden sind. Die älteste heute noch bestehende ist die Grabstätte der "Kasse von Achten" auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Die gesellschaftlichen Veränderungen im Kontext von Industrialisierung und Verstädterung, insbesondere das Aufkommen und Erstarken von Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie, haben das Bestattungswesen im frühen 20. Jahrhundert grundlegend beeinflusst. Sie brachten solidarische Organisationsformen hervor, die auf zentralen Leitbildern der Arbeiterbewegung basierten.
Neben Feuerbestattungskassen entstanden im frühen 20. Jahrhundert auch am Gemeinwohl orientierte Bestattungsvereine. Sie gingen hervor aus Kritik am privatwirtschaftlichen Bestattungswesen, die sich u.a. an unlauteren Werbepraktiken und unseriösen Geschäftspraktiken von Personen, die das Bestattungsgewerbe im Nebenberuf betrieben, z. B. Versicherungsvertretern, entzündet hatte.
Eine Erfahrung vorweg. Als Gemeindepastor bin ich zugleich Seelsorgender in drei Alten- und Pflegeheimen. Manchmal habe ich Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens begleiten dürfen. Immer wieder ganz berührende Momente waren und sind das. Und dann rechnete ich in den kommenden Tagen mit einem Anruf eines Bestatters.
Am 1. Dezember 1981 wurde in den USA die Erworbene Immunschwäche (AIDS) erstmals als eigenes Krankheitsbild klassifiziert. Damit konnte im vergangenen Jahr (2021) auf vierzig Jahre zurückgeblickt werden, die seitdem vergangen sind.
Das Sterben in außergewöhnlichen Zeiten wie in der aktuellen Pandemie stellt Hinterbliebene vor besondere Herausforderungen: An den Beerdigungen können nur wenige Menschen teilnehmen. Der Zugang zu Sterbenden im Krankenhaus ist manchmal begrenzt. Und auch auf die Bestattungsmodalitäten wirkt sich die Pandemie aus.