4 Gedenkstein für die 1138 Vertriebenen, die zunächst in Ottensen bestattet worden waren
Während der französischen Besatzungszeit war Hamburg 1806-1814 als Hauptort des "Département des Bouches de l’Elbe" im Generalgouvernement der Hanseatischen Departements und dazu ab 1811 als "bonne ville" in das französische Kaiserreich eingegliedert.
St.Johannis-Friedhof in Nürnberg. Foto: Norbert Fischer
Mit der Friedhofskultur in Deutschland sind besonderes Wissen und Fertigkeiten in den Bereichen Bestattung, Landschaftsplanung, Gärtnern und Steinmetzhandwerk verbunden. Diesen Kulturraum prägen nicht nur kommunale oder christliche Friedhöfe, sondern auch jüdische Friedhöfe und muslimische Grabfelder.
St. Matthäus-Kirchhof in Berlin. Foto: Norbert Fischer
Wer in Deutschland auf einen Friedhof geht, wird ihn in aller Regel auch als deutschen Friedhof erkennen können, weil sich in einer durchaus bemerkenswerten Einheitlichkeit der allgemeine Gesamteindruck und die individuelle Grabgestaltung gegenseitig ergänzen.
Jüdischer Friedhof in Hannover. Foto: Norbert Fischer
Friedhöfe sind seit Jahrhunderten zentrale Orte der Erinnerungskultur. Sie sind Schauplätze von Ritualen und Abschiedskultur am konkreten Ort der Bestattung. Darüber hinaus haben sie eine hohe symbolische Bedeutung im gesellschaftlichen und kulturellen Sinn – denn Friedhöfe sind Orte des Gedächtnisses.
Die Friedhofskultur in Deutschland ist "Immaterielles Kulturerbe". Das ist nicht nur ein schöner Titel, es ist vor allem eine große Chance: Denn nach dem von der Bundesrepublik ratifizierten UNESCO-Übereinkommen zum immateriellen Kulturerbe ist mit der Ernennung zwingend die Verpflichtung verbunden, sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung dieses Erbes einzusetzen.
Mensch-Tier-Beziehungen haben kulturgeschichtlich eine lange Tradition. Dies gilt auch für Tierbestattungen, die jedoch erst in der Zeit um 1900 in erste Friedhöfe mündeten. Die im Verlauf des 20. und frühen 21. Jahrhunderts stetig intensivierten Beziehungen zwischen Menschen und Haustieren führten zur Entstehung zahlreicher Tierfriedhöfe und Tierkrematorien.
Wien, Urnenfriedhof für Mensch-Tier-Bestattungen, Foto N. Fischer
Das Verhältnis von Mensch und Tier hat in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit gewonnen. Dabei spielt auch die Trauer um verstorbene Haustiere eine immer wichtigere Rolle. Nachdem bereits eine große Zahl spezieller Tierfriedhöfe entstanden ist, dreht sich die aktuelle Diskussion um die Bestattung von Mensch und Tier in einem gemeinsamen Grab.
Mit dem Internet ist die Trauer um verstorbene Haustiere zu einem öffentlichen Phänomen geworden, das sowohl in den sozialen Medien wie auf speziellen Internetportalen, wie z.B. den virtuellen Tierfriedhöfen Raum und seine ganz eigenen Ausdrucksformen findet.
Der Altbau der Kunsthalle von Westen. Foto: Archiv P. Schmolinske
Ende August 2019 feierte die Hamburger Kunsthalle ihr 150jähriges Bestehen. Tatsächlich ein Grund zum Feiern, denn in diesen 150 Jahren hat sich das Museum aus kleinen Anfängen zu einer recht bedeutenden Einrichtung entwickelt, die Vergleiche mit anderen Museen nicht zu scheuen braucht.
Tatsächlich begann die Geschichte der Kunsthalle sogar schon mehr als 50 Jahre früher. Im Herbst 1806 gründeten Mitglieder der Patriotischen Gesellschaft einen "Verein zur Beförderung des Kunstgeschmacks in Hamburg".
Ein zweiter Anlass zur Erinnerung ist die Gründung der Hamburgischen Sezession im Sommer 1919. Die Bezeichnung Sezession ist im Grunde allerdings unzutreffend, denn die eigentliche Bedeutung des Wortes ist 'Abspaltung'. Nur herrschte in Hamburg zu der Zeit im Bereich der bildenden Kunst eher ein Vakuum. Das Hamburger Publikum war überwiegend konservativ eingestellt, wie auch schon Alfred Lichtwark immer wieder erfahren hatte, aber selbst er war über den Impressionismus nicht hinausgekommen.