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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Torhaus und Friedhof

Bei dem Stichwort "Friedhofsarchitektur" denkt man in der Regel an Kapellen, Krematorien oder auch Verwaltungsgebäude.

Darüber hinaus findet man jedoch an den Eingängen alter Friedhöfe immer wieder besondere Torhäuser, insbesondere aus der Zeit um 1800 und den folgenden Jahrzehnten. Diese Torhäuser konnten mehrere Funktionen haben: Sie dienten als Aufbahrungsort für Verstorbene, beherbergten Wohnungen für Totengräber und Friedhofswärter, Platz für Arbeitsgeräte oder boten auch nur Wetterschutz. Je nach Ausführung gab es einfache Torhäuser mit wenig umbautem Raum, aber auch solche mit Flügelbauten und multifunktionalem Zuschnitt. Manch bekannter Baumeister widmete sich dieser Aufgabe.

Titelseite
Titelseite Nr. 96 (Foto: Fischer)

Im vorliegenden Heft gilt die besondere Aufmerksamkeit dem Hamburger Architekten Alexis de Chateauneuf, dessen berühmtestes Werk wohl die Alsterarkaden in Hamburg sind. Chateauneufs erstes realisiertes Bauwerk aber ist – was bisher unbekannt war – das bis heute erhaltene Torhaus für den "Neuen Kirchhof" im holsteinischen Bad Oldesloe. Für sein Erstlings-Werk fertigte Chateauneuf in den Jahren 1823/24 mehrere, erst kürzlich im Oldesloer Stadtarchiv sowie in dem Archiv des Kirchenkreises Segeberg entdeckte Pläne an. Diese Funde bilden den Anlass, das Phänomen der sepulkralen Torhaus-Architektur ausführlicher zu betrachten.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Torhaus und Friedhof (Februar 2007).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).