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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Pelé - Zur Bestattung eines Fußballstars

Der brasilianische Fußballspieler Pelé gilt nicht nur in seinem Land als Idol. Sein Tod im Alter von 82 Jahren am 29. Dezember 2022 hat weltweite Trauer ausgelöst. Am 3. Januar dieses Jahres wurde er in seiner Heimatstadt, der brasilianischen Hafenstadt Santos, auf dem - für deutsche Verhältnisse ungewöhnlichen - vertikalen Friedhof "Memorial Necropole Ecumenica" beigesetzt, auf dem er neunzehn Jahre zuvor eine Gruft im neunten Stockwerk erworben hatte. Zur Beisetzung war nur der Familienkreis zugelassen.


Das Friedhofshochhaus in Santos, Brasilien, in dem Pelé bestattet worden ist. Das Bild zeigt noch den Zustand, bevor das Gebäude durch weitere Stockwerke seine heutige Höhe erreichte. Bildnachweis: by Unknown photographer from Memorial Necrópole Ecumênica - História, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=127153356

Am Tag davor war sein Sarg für 24 Stunden in der Spielfeldmitte des Estádio Urbano Caldeira, der Heimspielstätte des Fußballvereins in der Heimatstadt des Verstorbenen, aufgebahrt. Um den Sarg wurden Stühle für Freunde und Verwandte platziert und mit einem Pavillon überdacht. Die Fans konnten auf einem Steg am Sarg vorbeischreiten. Über 230.000 Menschen und der brasilianische Staatspräsident Lula da Silva erwiesen Pelé bei der Totenwache die letzte Ehre.

Vom Stadion wurde der Sarg in einer Trauerprozession durch die Straßen von Santos, vorbei am Canal 6, wo Pelés Mutter, Dona Celeste, gewohnt hat, zu dem Friedhof überführt, wo Pelé im Eingangsbereich des Mausoleums in einem mit Kunstrasen ausgelegten Raum beigesetzt wurde, der mit Erinnerungsstücken geschmückt ist. Es heißt, dass dieser Raum später für Fans und Touristen zugänglich gemacht werden soll.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Tod und Nationalsozialismus (März 2023).
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