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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Nach zweieinhalb Jahren: Ein Grabstein für Danny Marino

Danny Marino, mit bürgerlichem Namen Salvatore Claudio Mezzosalma, war in den 60er- bis 80er-Jahren in Hamburg ein Protagonist des französischen Chansons. Seine berühmte Musikkneipe "Danny’s Pan" befand sich lange Zeit am Heidenkampsweg 32 in der Nähe Berliner Tor.

Danny, ein Franzose aus Tunesien mit italienischen und spanischen Vorfahren, sang mit Vorliebe die französischen Chansons von George Brassens, manchmal auch in deutscher Sprache. In seinem Lokal traten außer ihm auch zahlreiche andere junge Künstler zum Teil erstmals mit ihren Liedern öffentlich auf, unter ihnen Reinhard Mey, Hannes Wader, Mike Krüger, Karl Dall, Inga Rumpf, Otto Waalkes und

Abi Wallenstein. Rocklegende Jimi Hendrix stellte 1966 in dem Szene-Treff am Berliner Tor der Hamburger Presse seine erste Platte vor.

Am 16. September 2003 verstarb Danny Marino nach langer Krankheit völlig verarmt im Alter von 67 Jahren im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beisetzt. Allein sein Grab (Lage: K 28, 56) war schwer zu finden, weil es bisher keinen Grabstein gab.

Wie man im Hamburger Abendblatt lesen konnte, haben Freunde und Wegbegleiter von Danny Marino sich im Jahre 2004 zu einer Benefizveranstaltung zusammengefunden, um Geld für einen Gedenkstein auf seinem Grab zusammenzubringen. Die Veranstaltung fand am Sonntag, dem 14. November 2004 im Rahmen der Sendereihe Sonntakte des NDR 90,3 statt und hat ganz offenbar den gewünschten Erfolg gebracht.

Grabmal Danny Marino
Grabmal Danny Marino (Foto: Schulze)

Seit dem Frühjahr 2006 befindet sich ein Gedenkstein auf dem Grab von Danny Marino. Er zeigt ein Bild des griechischen Hirtengottes Pan mit der nach ihm benannten Panflöte. Unter dem Namen und den Geburts- und Todesdaten von Danny Marino steht ein zu dem Künstler passendes Motto: "Ich war, was ich mochte – ich mochte, was ich war."

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Technik und Friedhof (Mai 2006).
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