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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Die fröhlichen Toten von Mexiko

Der "Día de los Muertos" oder Tag der Toten wird in den letzten Jahren zunehmend bekannter, auch wenn (oder weil?) die fröhliche Art der Mexikaner, mit dem Tod umzugehen, für Westeuropäer etwas befremdend bleibt.

Seit etwa 25 Jahren stellt der Circulo Mexicano-Alemán CIMA oder deutsch-mexikanische Freundeskreis diese Traditionen im Museum für Völkerkunde in Hamburg vor. 2008 feierte das Museum für Sepulkralkultur zum ersten Mal in Kassel das Mexikanische Totenfest, das sich zu einer Veranstaltung entwickelte, zu der Gäste aus der ganzen Bundesrepublik anreisen. Einen auf der Bühne permanent anwesenden Tod brachte Doris Dörrie 2011 in die Hamburger Staatsoper mit ihrer kontroversen Inszenierung von Mozarts "Don Giovanni". Zur selben Zeit bot das "Théâtre équestre Zingaro" von Aubervilliers bei Paris die Pferdeschau mit fröhlichen Reitergerippen "Calacas" – "eine Ode an den Tod, wie man ihn in Mexiko erlebt" laut "Le Monde" vom 4.11.2011. Im Jahre 2012 zeigte das neue Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf die Ausstellung "Totenkult in Mexiko". 2013 organisierte die "Association franco-mexicaine d‘Aquitaine" (500 Mitglieder, darunter 150 Mexikaner) ihr erstes Totenfest in Bordeaux. Am 17.9.2014 schließlich war "Mexiko – wo man die Toten feiert" das erste vom Hamburger Abendblatt vorgestellte Land seiner neuen Serie "Weltreise durch Hamburg".

Etwas anderes ist es jedoch, das Totenfest am Ort selbst zu erleben. Nach einer Reise vom 30.10. bis zum 13.11.2014 durch das Zentrum und den Südosten dieses mit drei Zeitzonen riesigen Bundeslandes (von Mexico-City nach Yucatán, also 3800 km in zwei Wochen) werden deshalb hier einige Eindrücke und Gedanken zusammengefasst.

1. Die Spuren der Vergangenheit

Der Staat Mexiko entstand aus dem Zusammenprall zweier Kulturen nach der Unterwerfung der Azteken durch die Spanier 1521. In den folgenden Jahrhunderten verschmolzen die alten indianischen Zivilisationen mit der europäisch-katholischen Kultur Spaniens. Eine neue Religion entstand durch die Missionare, die heute beide Traditionen verbindet; so wurde das Konzept eines Gottes des Lebens und des Todes christianisiert – die dann im katholischen Kalender eingefügten Totenfeiern aber wurden weiterhin zelebriert. Heutzutage wird der Tag der Toten nicht mehr wie früher am 8. August für die Kinder bzw. 28. August für die Erwachsenen und jeweils zwanzig Tage lang gefeiert, sondern am 1. November zu Allerheiligen und am 2. November, dem Tag Allerseelen.

Palenque
Grabanlage aus Palenque. Foto: Behrens

Ein Besuch des Anthropologischen Museums in Mexico-Stadt ist empfehlenswert, um eine Übersicht zu gewinnen und das heute immer noch starke Gewicht der über 3000 Jahren alten Traditionen verstehen zu können; ebenfalls leichter nachzuvollziehen sind dann Reichtum und Komplexität der zahlreichen präkolumbischen Kulturen Mesoamerikas, die sich meist nacheinander, oft an neuen Standorten von 1500 v. Chr. bis 1500 n. Chr. entfalteten. Die dort nachgebildete große königliche Grabanlage von Palenque im Staat Chiapas aus der späten klassischen Epoche (683 n. Chr.) belegt zum Beispiel, wie hochentwickelt diese Kulturen waren.

Altar
Mit Schädeln und Knochen verzierter Steinaltar. Foto: Behrens
Gefäße
Irdene Gefäße. Foto: Behrens
Skulptur
Steinerne Skulptur. Foto: Behrens

Auch die heutigen Traditionen um den 1. November verstehen sich besser vor der großen Bedeutung des damaligen Totenkultes, wie sie in diesem Museum anschaulich sichtbar wird. Ein Steinaltar wird zum Beispiel mit Schädeln und Knochen verziert, ähnlich auch die grinsenden Schädel auf dem riesig langen Altar der früheren Maya-Stadt Chichén Itza in Yucatán – denn Menschenopfer waren in der Spätzeit üblich. So werden vielfach Totenköpfe aus verschiedenem Material ausgestellt, ob als Verzierung auf irdenen Gefäßen oder als steinerne Skulpturen, Totenmasken, Schmuck… Erwähnenswert und im Museum näher gebracht ist ebenfalls das tödliche Ballspiel mit schwerem Gummiball, wo die Verlierer (oder Gewinner – man weiß es nicht genau) nach dem Spiel oft geopfert wurden; man findet solche Anlagen in allen großen präkolumbischen Stätten.

Schädel
Schädel aus Monte Albán in Oaxaca. Foto: Behrens

Außerdem erkennt man später und leichter am Ort den hohen Wert der einzelnen Objekte, zum Beispiel der kostbaren Funde der Mixteken-Begräbnisstätte auf dem 400 Meter hoch liegenden Monte Albán, früher Zapoteken-Kultstätte. Diesen außergewöhnlichen Schatz aus dem Grab 7 kann man im ehemaligen Kloster Santo Domingo, heute Kulturzentrum von Oaxaca bewundern: berühmte Goldartefakte und Stücke aus Jade, damals wertvoller als Gold, Alabaster, Obsidian oder Türkis.

Wandmalerei
Wandmalerei mit fröhlichen Toten. Foto: Behrens

Zuletzt noch ein für den Besucher wichtiges Zeugnis aus diesem anthropologischen Museum: Auf einer Wandmalerei wird die Unterwelt zwischen Blumen und Schmetterlingen mit fröhlichen Toten dargestellt, die miteinander sprechen, spielen und tanzen.

2. Die Gegenstände der heutigen Bräuche

Was vielleicht als Erstes und nicht nur in Hotels oder Restaurants für Touristen auffällt, sind die bunten Altäre, die überall in jedem Haus, Geschäft und Lokal zu sehen sind – selbst in der Kathedrale von Mexiko-Stadt. Die jahrhundertealte Festlichkeit des Totentages wird mit einer Weihgabe auf einem Altar begangen, welchen die Verstorbenen im Glauben der Lebenden jedes Jahr aufsuchen.

Altar
Bunter Altar in Oaxaca. Foto: Behrens

So symbolisiert ein Bogen die Eingangspforte zur Totenwelt, Kerzen erleuchten den Weg des Toten zum Altar, die Lieblingsspeisen und Getränke erfreuen ihn, ein Hund begleitet die Seele auf der Reise in die Ewigkeit, das Harz von Kopal reinigt den Ort von bösen Geistern. Bilder der Verstorbenen, Kinderspiele, Totenschädel nicht nur aus Zucker, Totenbrot und -gebäck sind weitere Beispiele von möglichen Opfergaben, wie zum Beispiel eine leckere Torte im Schaufenster einer Bäckerei gesehen – mit offenem Sarg und Gerippe aus Schokolade und Zucker.

Torte
Torte im Schaufenster einer Bäckerei. Foto: Behrens
Tagetes
Tagetes erecta, die mexikanische Totenblume. Foto: Behrens
Blüten
Tagetesblüten weisen den Weg zum Altar. Foto: Behrens

Blumen erheitern den Geist, ganz besonders aber das Symbol der Sonne: die orange bzw. gelbe Totenblume "cempasúchil", bei uns als "aufrechte Studentenblume" oder Tagetes erecta bekannt. Als Massenproduktion in dieser Jahreszeit auf Feldern und in Stadtnähe werden Tagetes überall verkauft: auf dem Land am Straßenrand, in den Städten auf dem Markt und vor Friedhöfen. Im Topf, als Strauß, Girlande oder gestreut ziert die Totenblume in dieser Zeit Friedhofseingänge, fast jedes Grab und viele Häuser. Auch aufgrund ihrer leuchtenden Farben, die von den Toten gesehen werden, weisen Tagetes ihnen den Weg zum Altar. Zudem erkennt man leicht unterwegs durch ihre strahlende Farbe Unfallstellen entlang der Straße, denn frisch gelegte Blumen liegen dort bei fast allen Kreuzen bzw. kleinen Altären, selbst an der Mittelplanke der Autobahn.

Altäre
Zwei politische Altäre (rechts für Aids-Opfer). Foto: Behrens

Altäre werden auch in dieser Zeit gerne für politische Zwecke verwendet. An einem Markteingang der Stadt Oaxaca stand am 2. November ein Altar für Aids-Opfer und bessere Akzeptanz von Homosexuellen, und auf dem "Zócalo" oder Zentralplatz zählte man ebenfalls mindestens sechs politische Altäre.

Um San Cristóbal de las Casas, bei den Chamula-Indianern ganz im Süden im Hochland von Chiapas, verschmelzen die katholischen Riten mit alten Maya-Mythen. Die Indigenen mischen Heilige, Christkind-Puppen, Kruzifixe und Tiergötter auf ihrem Hausaltar; auch insbesondere in der Kirche San Juan Chamula, in der unzählige Kerzen zum Andenken an verstorbene Familienmitglieder und Freunde brennen. Vor ihren Altären wird stundenlang gebetet, dabei Pulque getrunken und gelegentlich ein Huhn geopfert.

Hausaltar
Hausaltar bei den Chamula-Indianern. Foto: Behrens
Catrina
"La Catrina". Foto: Behrens

Fremd sind für Europäer auch unzählige, meist sehr humorvolle Todesdarstellungen wie Schädel und Gerippe – besonders "La Catrina", die Skulptur einer wohlhabenden Person, die Symbol für den Tag der Toten in Mexiko geworden ist. So begrüßt sie den Besucher im Eingang eines Hotels in Mexiko-Stadt oder am Eingang eines Lokals in Oaxaca. Sie ziert den Laden des Anthropologischen Museums, wo viele kleinere Modelle zu kaufen sind, oder ein Plakat im Zentrum von Taxco. Und selbst im Laden der Basílica Santa María de Guadalupe in der Hauptstadt (das meistbesuchte katholische Heiligtum Amerikas) steht ein kleines, fröhliches Exemplar mit gelb-orange-schwarzer Kleidung zwischen Madonnen und Silberkreuzen.

Silberschmuck
Kleine "Catrina" zwischen Madonnen und Silberschmuck. Foto: Behrens

Gerippe bis über zwei Meter Höhe trifft man an völlig unerwarteten Stellen: hängend über Gemüse am Markt und auch am Balkon eines Frühstückraums; betend vor einer Kirche, schaukelnd bzw. sitzend im Garten eines Restaurants oder sitzend auf einem Balkon; als tanzende Kinder vor einem Fenster, Wegweiser zu Toiletten, selbst als kleiner silberner Ohrenschmuck einer Museumswärterin beim Eingang von Monte Albán.

Ohranhänger
Ein kleines Gerippe als Ohranhänger. Foto: Behrens

Totenköpfe und Schädel aus verschiedenem Material stehen auch inmitten anderer Gaben auf den Altären. Auf dem Zócalo der Hauptstadt Mexico-City stand übrigens eine Kunstausstellung mit riesigen bunten Schädeln – auch eine Art, eventuelle politische Unruhe und Versammlungen zu verhindern, wie erzählt wurde.

Ausstellung
Ausstellung riesiger Totenschädel in Mexico-City. Foto: Behrens

Mit Schädeln, Gerippen und Totenköpfen als Souvenirs ist die Fantasie grenzenlos. Haufenweise werden herrlich bunte Schädel aus Keramik oder Perlen, Teller mit schwarz-weißen Schädeln, Totenköpfe auf T-Shirts usw. zum Kauf angeboten. An der ganzen, sehr touristischen karibischen Küste Yucatáns, spätestens am Flughafen von Cancún, findet sich die größte Auswahl an lustigen, manchmal schon witzigen Todes-Erinnerungen. Eines haben sie fast alle gemeinsam – sie lachen, sie sind fröhlich!

3. …und die Menschen an den Totentagen

Und so sind auch die meisten, vor allem jüngere Menschen, die man auf der Straße trifft. Denn Kinder werden sehr früh an den Tod gewöhnt – als etwas Selbstverständliches, das ganz einfach zum Leben gehört. Sie lernen, dass der Tod das Ende des Lebens ist, nicht des Seins. Und für die Hinterbliebenen gibt es nun keinen Grund zur Traurigkeit, höchstens zur Freude über die Begegnung der verstorbenen Verwandten und Freunden. Westeuropäer tun sich oft schwerer damit!

Demgemäß herrscht am Abend des 31. Oktobers in der kleinen Bergstadt Taxco mit spektakulärer Gebirgskulisse, etwa 150 km südwestlich von Mexiko-Stadt, eine sehr entspannte und fröhliche Stimmung. Liegt es am milden Wetter trotz der 1700 Meter Höhe, an dem günstigen Freitag vor dem Wochenende, oder vielleicht auch an Halloween vom direkten Nachbarn USA, der auch hier nicht unbekannt ist? Jedenfalls schlendern ganze Familien durch die Straßen, und nicht nur Kinder zeigen ganz stolz ihre Verkleidung und geschminkten Gesichter: beispielweise ein Mädchen mit Catrina-Gesicht oder ein grinsender Papa mit seinem als Kürbis verkleideten Kleinkind in den Armen.

Kürbiskind
Ein grinsender Papa mit seinem Kürbis-Kind. Foto: Behrens
Studenten
Altar zum Gedenken an die 43 verschwundenen Studenten. Foto: Behrens

Am 1. November morgens wirkt die Stimmung dieser Stadt allerdings anders. Im Zentrum ist man dabei, direkt vor die Kirche Santa Prisca (mit ihrer bemerkenswerten Fassade aus dem mexikanischen Hochbarock, auch Churriguerismus oder "Überbarock" genannt) bunte Scheinsärge mit Holzkreuz aufzustellen, sowie den belebten kleinen Platz mit Hunderten Tagetes-Töpfen zu schmücken; dazu steht schon ein Altar fertig. Das Städtchen Iguala, wo 43 Studenten am 26.9.2014 auf einmal verschwanden, liegt nämlich sehr nah und auch im Staat Guerrero. Desgleichen wurde ihrer in vielen anderen Orten in dieser Zeit besonders gedacht. In dem südlichsten der 31 Vereinigten Mexikanischen Staaten Chiapas sperrten mitfühlende und politisch aktive Studenten mehrfach die Autobahn, was zu stundenlangen Staus bzw. großen Umwegen über Landstraßen, sogar Feldwege führte. Alle Verkehrsteilnehmer zeigten aber dafür Verständnis.

Särge
Bunte Scheinsärge vor der Kirche Santo Prisca in Taxco. Foto: Behrens
Abend
Friedhofsbesucher am Allerheiligen-Abend. Foto: Behrens

In Oaxaca, wo die Totentage besonders intensiv gefeiert werden, ist ein Friedhofsbesuch an diesem Allerheiligen-Abend ein weiteres Erlebnis: sehr viele Besucher, auch dort einige geschminkt, überall Kerzen und beleuchtete Gräber, spielende Musiker in einer Ecke, sitzende Angehörige am Grab. Einige Gräber fallen durch ihre besondere Dekoration auf, zum Beispiel ein liegendes Gerippe auf einem Blumenbett, woanders eine liegende, von Schildern gegen das Dengue-Fieber begleitete große Mücke. Aber genauso faszinierend ist hinterher außerhalb des Friedhofs das schon verhaltene, doch mit gewisser Jahrmarkt-Stimmung begleitete Treiben. Verkauft werden allerlei Blumen, schlafende Keramik-Engel und Kinderspiele für die Grabstelle, aber auch Kleidung und – Büstenhalter. Außerdem gibt es dort viele Essens- und Trinkmöglichkeiten, auch mit Sitzgelegenheiten.

Dengue
Schilder gegen das Dengue-Fieber an einem Grab. Foto: Behrens

Am hellen Tag ist der Besuch eines weiteren Friedhofs in Oaxaca am 2. November ebenfalls spannend: Auch da viele Besucher aller Generationen, Gräber dicht an dicht und ein Meer von Blumen aller Sorten und Farben! Ein Vater spielt mit seinem Baby, eine Mutter pflanzt Tagetes auf ein frisch belegtes Grab, während Großmutter und Tochter zuschauen, ein Junge trägt einen Eimer mit Wasser wie sein Vater; eine andere Großmutter pflegt ein Grab, auf dem die Enkelin sitzt; zwei Männer schmücken allein ihr Grab, ein weiterer gibt dem Namenschild einen frischen grünen Anstrich; viele Grabstellen sind äußerst liebevoll geschmückt. Draußen werden auf Tischen Kerzenleuchter, Zigaretten, Blumen oder Vasen angeboten. Gegenüber vom Eingang steht im Schatten eine Tagetes-Verkäuferin, hinter den Blumen liegt ihr kleiner Sohn geduldig auf dem Boden und spielt allein.

Engel
Schlafende Keramik-Engel als Grabschmuck. Foto: Behrens
Oaxaca
FRiedhof in Oaxaca. Foto: Behrens
Schminken
Schminken für das Totenfest. Foto: Behrens

Am selben Nachmittag ist die Stadt Oaxaca voller Leben. Viele Künstler bieten Schminken an, was bei Kindern und Jugendlichen besonders gut ankommt. Ein feiner, geflochtener Kerl mit Hut und Frack am Eingang eines Lokals wünscht jedem Besucher ein "Felices Muertos!" – ein Frohes Fest zum Tag der Toten. Verkleidete Kinder mit einer Sense versuchen auf dem Bürgersteig Geld zu ergattern. Vor der Kirche Santo Domingo kann man sich mit einer großen schwarzen Catrina fotografieren lassen. In einer Art Faschingsumzug kommen plötzlich Menschen, verkleidet als Tod und Teufel, aber auch als Priester, Mönche oder schwangere Nonnen. Und ganze Familien am Rande genießen das Schauspiel!

Hausaltar
Viele Vorbereitungen für einen Hausaltar. Foto: Behrens

Ab Mitte Oktober haben sich die Leute im Lande mit dem Totenfest beschäftigt, sie haben mindestens zwei oder drei volle Tage bei den Vorbereitungen, wie Speisen kochen oder Altäre und Gräber schmücken sowie bei den verschiedenen Veranstaltungen verbracht.

Schon nach wenigen Tagen freuen sich die Menschen dann auf das nächste Fest. Jedenfalls sind die Läden von Palenque am 7. November voll mit bunten Weihnachtsbäumen, Kerzen, Kugeln, Lichterketten, auch Rentieren. Und zwei Tage später wird in Campeche der mexikanische Humor wieder sichtbar, denn in einem Schaufenster inmitten allerlei Weihnachtsschmucks steht als Weihnachtsmann eine leichtbekleidete, dekorative Weihnachtsfrau.

Weihnachtsfrau
Nach dem Totenfest kommt Weihnachtsdeko in die Schaufenster. Foto: Behrens

Eines steht jedenfalls fest: Wir könnten eine Menge von den Mexikanern lernen, die den Tod als ein Teil des Lebens sehen. Und etwas von ihrer Lebensfreude, ihrem Humor und ihrer Gelassenheit täte uns gut!

Literatur
Jacques Soustelle: Mexique, terre indienne. La vie quotidienne, Hachette, Paris, 1936
Hedda Erika Scherres: Wir opfern für das Leben, Studien zu Opferritualen und zur Lebenswelt der Xonakatekos in Mexiko, Verlag A. Saurwein, Markt Schwaben, 2003 (bes. S. 121–137)
Mexiko, Allianz Reiseführer, Baedeker, 2009
Klaus Boll: Kulturschock Mexiko, Reise Know How, Bielefeld, 2012
Gerold Eppler: Día de los Muertos. Das mexikanische Totenfest im Museum für Sepulkralkultur am 2. November 2013, Friedhof und Denkmal 5-2013, Kassel, S. 28–30
Dorling Kindersley: Mexiko, Vis-à-Vis, München, 2013/2014

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Umgang mit alten Friedhöfen (Mai 2015).
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