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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Der Bildhauer Arthur Bock

Die Münsteraner Volkskundlerin Christine Aka stellt in ihrer Studie über "Unfallkreuze" fest, dass "die Markierung des Unfallortes an sich als Brauch die allgemeine gesellschaftliche Anerkennung schon so gut wie errungen hat".

Dies zeigt, dass sich innerhalb von nur zwei, drei Jahrzehnten eine neue Ausdrucksform der Sepulkral- und Erinnerungskultur in Deutschland – wie auch in anderen Ländern – etabliert hat. Es ist ein Phänomen, das in besonderem Maße die Ausdrucksform einer mobilen Gesellschaft darstellt, die sich zunehmend im und mit dem Verkehr und ihrer Mobilität definiert. Umso bemerkenswerter ist es, dass auch Tod, Trauer und Erinnerung – von denen es doch immer wieder so gern heißt, dass sie "verdrängt" werden – hier einen zentralen Ort gefunden haben.

Titelseite
Titelseite Nr. 99: Der Bildhauer Arthur Bock (Foto: Rudolf Dührkoop, 1906)

Überhaupt schlägt sich die Vielfältigkeit zeitgenössischer und historischer Trauerkultur derzeit in immer neuen Publikationen nieder. Das zeigt auch der schön ausgestattete, mit zahlreichen farbigen Abbildungen versehene Band "Creating Identities", der kürzlich in den Kasseler Studien zur Sepulkralkultur erschienen ist. In zahlreichen Beiträgen wird ein systematischer Überblick geboten – von Gelehrten-Grabdenkmälern über das Oscar-Wilde-Grabmal auf dem Père Lachaise bis hin zu aktuellen Aids-Grabstätten in Deutschland. Beide Werke zeigen jedenfalls, dass die Ausdrucksformen der Trauer- und Erinnerungskultur gegenwärtig neu diskutiert werden.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Der Bildhauer Arthur Bock (November 2007).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).