In der letzten Zeit war zuweilen die Frage zu hören, warum die Zeitschrift nicht weitaus mehr Beiträge über den Ohlsdorfer Friedhof veröffentlicht.
Schließlich, so lautete in der Regel das Argument, führt sie doch dessen Namen im Titel. Für die Redaktion sind die Nachfragen Anlass, diesen Titel einmal zu erläutern. Denn keineswegs bedeutet er, dass sich die Zeitschrift hauptsächlich auf den Friedhof gleichen Namens konzentriert. Stattdessen wurde der Titel bei der Gründung der Zeitschrift gewählt, weil der Begriff "Ohlsdorf" – wie auch im Impressum vermerkt – in Hamburg als Synonym für Sterben, Tod und Trauer verstanden wird. Und für eben diese Themenkomplexe betrachtet sich die Zeitschrift als Forum.
Gleichwohl entfernt sich die vorliegende Ausgabe mit ihrem Titelthema nur scheinbar vom Ohlsdorfer Friedhof. Wenn nämlich die Rolle des Weiblichen für den Umgang mit Tod und Trauer behandelt wird, so bietet gerade dieser Friedhof auf seinen Grabstätten eine Vielzahl von anschaulichen Beispielen.
- Titelseite Nr. 85 Kniende Trauernde auf dem Grabmal Köser (Foto: Schulze)
Insbesondere ist es die Grabfigur der "Trauernden", die – jedem bekannt, der von Zeit zu Zeit über alte städtische Friedhöfe spaziert – eine ganz besondere Aura ausstrahlt. Die vorliegenden Beiträge möchten diesem und anderen Phänomenen des Komplexes "Tod, Trauer und Weiblichkeit" einmal nachgehen. Besonders hinzuweisen ist zu diesem Thema auch auf die Fotoausstellung im Museum Friedhof Ohlsdorf und die begleitenden Führungen.